Auerbachs Keller
Bekannt geworden ist Auerbachs Keller in Leipzig vor allem durch Johann Wolfgang von Goethe, der Szenen seines Dramas "Faust" dort ansiedelte wie zum Beispiel den allseits bekannten "Fassritt des Dr. Faust aus Auerbachs Keller". Schon im 16. Jahrhundert gehörte Auerbachs Keller, der im Stadtzentrum in der Nähe des Marktes unter der Mädlerpassage zu finden ist, zu den beliebtesten Weinlokalen der Stadt.
Eröffnet wurde das Lokal 1525 von Heinrich Stromer von Auerbach, einem Medizinprofessor, Leibarzt des Kurfürsten von Sachsen und Stadtrat in Leipzig, der den Ausschank für Studenten einrichtete, weil laut seiner Aussage "Wein ein vorzügliches Prophylaktikum gegen vielerlei Gebrechen ist, wenn man ihn denn richtig anwendet". Im Jahre 1530 ließ Dr. Stromer Auerbachs Hof errichten, der 1538 fertiggestellt wurde und als erfolgreiches Handelshaus und Messehaus galt, 1538 bestritt Dr. Stromer fast ein Drittel der gesamten Weinsteuer.
Auch Johann Wolfgang von Goethe hielt sich während seiner Studienzeit in Leipzig in den Jahren 1765 bis 1768 gerne und oft in Auerbachs Keller auf, wo er zwei Bilder mit Szenen aus der Faustsage betrachtete und die ihn später zu seinem Werk "Faust" inspirierten. Auch der Komponist Lortzing ist im Jahre 1833 öfter zu Gast und komponiert dort mit seinen Freunden die Oper "Der Zar und der Zimmermann". 1855 wird die erste Chronik von Auerbachs Keller mit Titel Faust in Leipzig" vom damaligen Wirt Heinrich Schulze in Deutsch und Englisch herausgegeben.
Im Jahre 1911 kauft der Kofferfabrikant Anton Mädler Auerbachs Hof und den Keller, um 1912 die Mädlerpassage an seiner Statt zu errichten. Nach Protesten der Leipziger Bevölkerung wurden die Kellerräume beibehalten und die berühmten Gewölberäume, das Goethezimmer, das Lutherzimmer und der Fasskeller wurden renoviert. Zusätzlich werden noch der Große Keller und der Weinsalon Alt-Leipzig errichtet. Vor dem Lokal wurden zwei Figurengruppen, "Mephisto und Faust" und die "verzauberten Studenten", des Bildhauers Mathieu Molitor aufgestellt.
Heute zählt Auerbachs Keller zu den 10 bekanntesten Gaststätten der Welt und belegt in der Wertung Platz 5. Es werden Veranstaltungen abgehalten, Besichtigungen und private Themenfeiern angeboten und regelmäßig gibt es Theateraufführungen.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Leipzig
- Die Thomaskirche: Eine der bekanntesten Kirchen in Leipzig, vor allem wegen der regelmäßigen Konzerte des Thomaner-Chores und als Johann Sebastian Bach Gedenkstätte.
- Der Naschmarkt: direkt hinter dem Alten Rathaus in Leipzig befindet sich der Naschmarkt, der auch noch heute für traditionelle Mittelaltermärkte genutzt wird.
- Johann Sebastian Bach: als Kantor des Thomaner Chores bekannt geworden, wirkte er bis zu seinem Tod in Leipzig als Komponist, Organist und Kantor an der Thomanerschule in Leipzig.
- Das Gewandhaus: ebenfalls in der Altstadt von Leipzig gelegen, befindet sich das Gewandhaus. Zuerst als Zeughaus und Veranstaltungsort für Messen genutzt, wurde es später zum ersten Konzerthaus des Gewandhausorchesters umgebaut.
- Das Kroch-Hochhaus: am Augustinerplatz befindet sich das erste Hochhaus in Leipzig, zuerst als Bürogebäude genutzt und heute neben einer Bibliothek die Heimat der Ägyptologischen Sammlung der Leipziger Universität.
- Der Hauptbahnhof: 1915 als der größte Kopfbahnhof in Europa eröffnet, gilt der Leipziger Hauptbahnhof nach einigen Umbauten noch immer als einer der wichtigsten Bahnhöfe Deutschlands.
- Die Nikolaischule: befindet sich, wie viele andere wichtige Gebäude ebenfalls in der Altstadt von Leipzig und wurde als die erste weltliche Schule Deutschlands im Jahre 1512 eröffnet. Zu ihren Schülern zählten Richard Wagner, Karl Liebknecht und Wilhelm Leibniz.
- Das Rathaus: Am Markt in Leipzig steht das Alte Rathaus, in dem sich heute das Stadtgeschichte Museum von Leipzig befindet. Die Stadtverwaltung zog in das neuerbaute Neue Rathaus an der Ringstraße in Leipzig, das auch auf den Sightseeing Touren besichtigt werden kann.
- Das Völkerschlachtdenkmal: gilt als eines der größten Denkmäler in Europa und wurde im Jahre 1913 feierlich eröffnet. Heute wird es unter anderem für Konzerte, Festivals und viele andere Events genutzt.
- Bayerischer Bahnhof: als einzig übriggebliebener Bahnhof nach dem Neubau des Leipziger Hauptbahnhofs, soll er als S-Bahnhof wieder an Bedeutung gewinnen. Bekannt ist die Einfahrt in den Bahnhof, die durch ein Tor führt, und einer runden Plattform zum Wenden von Zügen.
- Leipziger Freiheit: als Leipziger Freiheit wird die friedliche Revolution tausender Menschen in Leipzig bezeichnet, die gegen das Regime der DDR-Regierung protestierten, was schließlich zum Mauerfall führte. Noch heute erinnert eine spezielle Säule vor der Nikolaikirche an die Revolution.
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